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1. Mai-Feier 2024
Am 1. Mai wird auf der ganzen Welt der Tag der Arbeit gefeiert. Seinen Ursprung hat der Tag aber in den USA bzw. in Australien. Die Arbeitsbedingungen damals waren verheerend. 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung – in Anlehnung an die Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien zur Durchsetzung des Achtstundentags – zum Generalstreik am 1. Mai auf. In Liechtenstein wird der 1. Mai seit 1957 gefeiert, seit 1970 gilt der Tag als gesetzlicher Feiertag.
Im Unterschied zu anderen Ländern wurde in Liechtenstein am 1. Mai nicht gestreikt oder demonstriert. Bei strahlendem Sonnenschein und in einer schönen Atmosphäre begrüsste Sigi Langenbahn die zahlreichen Gäste. Anschliessend diskutierten die Sozialpartner Klaus Risch, Präsident der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) und Sigi Langenbahn, Präsident und Geschäftsführer des LANV in einem Podiumsgespräch über die Bedeutung der Sozialpartnerschaft, die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter:innen sowie die Vorteile der Gesamtarbeitsverträge (GAV). Moderiert wurde das Podiumsgespräch durch Tanja Cissé.
Die Gesprächspartner unterstrichen die kooperative Sozialpartnerschaft und gelebte Konsenspolitik in Liechtenstein. Die Sozialpartnerschaft in Liechtenstein hat eine lange Tradition. Der erste GAV wurde vor fast 100 Jahren abgeschlossen. In diesem Jahr feiert der GAV mit der Industrie sein 75-jähriges Jubiläum. Dank der gelebten Sozialpartnerschaft gelang es den Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter:innen die hohe Bedeutung der GAV aufrechtzuerhalten, ständig zu verbessern und an neue Gegebenheiten anzupassen. Die Vorteile von GAV würden auf der Hand liegen. Derzeit erlebe der GAV ein «Revival», betonte Langenbahn. Bei der Diskussion um die «Vier-Tage-Woche» waren sich aber der LIHK- und LANV-Präsident nicht ganz einig. Langenbahn wies auf Studien, die belegen, dass eine Arbeitszeitreduktion nebst den soften Faktoren auch die Effizienz und Produktivität am Arbeitsplatz steigern würde. Bei den LIHK-Mitgliedern sei die Vier-Tage-Woche kein Thema - Teilzeitarbeit hingegen erlebe gerade einen Boom, meinte Klaus Risch. Die weniger qualifizierten Arbeitskräfte, wie z.B. in der Produktion können sich eine Teilzeitarbeit nicht leisten. Aber auch sie hätten es verdient, weniger zu arbeiten, betonte Langenbahn.
Nach der interessanten Gesprächsrunde lud der LANV die Gäste im gemütlichen Beisammensein zum Familienbrunch ein. Musikalisch umrahmt wurde der Anlass von DJ Georges. Nach dem Brunch konnten die Besucher:innen an verschiedenen Stationen ihr Wissen in Sachen GAV unter Beweis stellen und mit Hilfe eines Kooperationsspiels herausfinden, wie ein GAV entsteht und welche Stellung dabei der LANV, die Wirtschaftskammer sowie die LIHK einnehmen. An einer Station durften die Teilnehmer:innen prognostizieren, wie die Arbeitswelt im Jahre 2050 aussehen wird. Es war rundum eine sehr gelungene Maifeier mit guter Laune, viel Freude und Spass.
Hier geht es zum Zeitungsbericht vom Liechtensteiner Vaterland.