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Welttag für menschenwürdige Arbeit
Staatliches Lohndumping Der tiefste Mindestlöhn unserer bestehenden GAV liegt bei CHF 3‘250.--. Mindestlöhne liegen naturgemäss tiefer als die tatsächlichen branchenüblichen Löhne. Doch das Ausländer-und Passamt erteilt seit Jahren Bewilligungen mit Löhnen von CHF 2‘600.--! Trotz mehrerer Interventionen bei verschiedenen staatlichen Stellen, wird sie in der Praxis nach wie vor angewendet. Wie es sich mit einem solchen Dumpinglohn in Liechtenstein lebt, zeigt das eindrückliche Beispiel von Frau Dominguez. Staatlich bewilligte Löhne, die CHF 650.-- bis CHF 920.-- unter dem tiefsten Mindestlohn aller GAV für unqualifizierte Hilfskräfte liegen, sind nicht nur unverschämt, sie höhlen zudem bestehende GAV mit der Wirtschaftskammer aus und führen zu einer allgemeinen Abwärtsspirale der Löhne! Die dreigliedrige Kommission muss endlich handeln und dieser unwürdigen Praxis einen Riegel vorschieben, damit in Liechtenstein allen Vollzeitarbeitenden ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wird!
Frau Dominguez muss sich entscheiden! Der Motorroller ist kaputt, das Knie auch. Jetzt muss sich Frau Dominguez entscheiden. Soll sie weiter mit Schmerzen leben und für die Reparatur sparen oder soll sie sich der überfälligen Operation unterziehen und dafür mit dem alten Fahrrad die 15 km zu ihrem Arbeitsort radeln. Denn so früh am Morgen fährt noch kein Bus. Frau Dominguez arbeitet Vollzeit in einem Hotel und verdient CHF 2‘600.-- brutto im Monat. Netto bleiben ihr CHF 2‘300.--, dies bei einer 45 Std. Woche. Für ihre Wohnung bezahlt sie CHF 1‘300.--. Wenn sie Krankenkasse, Strom, Versicherungen, Internet, Handy und Essen bezahlt hat, bleiben ihr CHF 200.-- zum Leben. Um die Franchise und den Selbstbehalt der Operation zahlen zu können, muss sie sieben Monate sparen!