Aktuelles
22.03.2017
Mitgliederversammlung
Anlässlich der dritten Mitgliederversammlung des Liechtensteinischen ArbeitnehmerInnenverbandes berichteten die Geschäftsstellenmitglieder über erfolgreiche Projekte des vergangenen Jahres. Im Zentrum standen aber auch die grossen Herausforderungen für die Zukunft.
In seinem Jahresrückblick sprach Präsident Sigi Langenbahn von einem erfolgreichen Jahr für die liechtensteinische Sozialpartnerschaft. Dazu trägt u.a. die gemeinsam mit dem Gewerbe geführte Zentrale Paritätische Kommission (ZPK), die für die Kontrolle zur Einhaltung der allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträge zuständig ist, bei. Nach vielen Gesprächen der Sozialpartner mit dem Ministerium kam der Entwurf zur Abänderung des Entsendegesetzes in die Vernehmlassung. Wir unterstützten die Vorlage, denn gleich lange Spiesse heisst auch faire Löhne und Arbeitsbedingungen. Petra Eichele berichtete über den ersten Liechtensteinischen Lohngleichheitstag. Mit dem Lohngleichheitstag wurde am 2. März auf die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau aufmerksam gemacht. Frauen verdienen in Liechtenstein 16.5. % weniger als Männer. Am Lohngleichheitstag offerierten 45 Gastronomiebetriebe ihr Mittagsmenu den weiblichen Gästen um 16.5% günstiger. Initiiert wurde die Aktion lunchfair durch die Sektion Frauen des LANV. Fredy Litscher erläuterte die Bedeutung einer grossen Mitgliederzahl für den LANV. Je grösser die Anzahl der Mitglieder, desto mehr Gewicht haben die Forderungen und Argumente des LANV gegenüber Sozialpartnern und Politik. Das Mitglied bezahlt 0,2 % des Lohnes als Beitrag, um 99,8 % zu schützen. Fredy Litscher rief die Mitglieder dazu auf, als Botschafter des LANV Bekannte, Freunde und Arbeitskolleginnen von den Vorteilen einer LANV-Mitgliedschaft zu überzeugen. Zu den Herausforderungen des LANV gehört die Ausdehnung anständiger Mindestlöhne auf sämtliche Branchen. Immer noch werden Mindestlöhne in Branchen ohne allgemeinverbindlichen GAV massiv unterschritten. Insbesondere bei Grenzgängerbewilligungen werden heute Löhne akzeptiert, die mit CHF 2‘600 ganze CHF 650 unter dem nicht allgemein verbindlichen Mindestlohn liegen. Eine grosse Herausforderung für die kommenden Jahre liegt auch in der verbesserten Vereinbarung von Familie und Beruf. In der anschliessenden Diskussion brachten LANV-Mitglieder wertvolle Inputs zur Weiterentwicklung der Gewerkschaftsarbeit ein, die beim anschliessenden Abendessen weiter vertieft wurden.