Aktuelles

Lohngleichheitstag
Nach der emotionalen Begrüssung durch Lilit Keucheyan, LANV und einem Kurzinterview mit Martina Haas, LANV wurde der Film "Gleichstellen - eine Momentaufnahme" von Romana Lanfranconi gezeigt. Anschliessend lud Moderatorin Petra J. Matt hochkarätige Gäste aufs Podium: Prof. Dr. Gudrun Sander, Direktorin des Competence Centre for Diversity and Inclusion, Universität St. Gallen, Regula Bühlmann, Gewerkschafterin und Stadträtin Bern, Simon Gstöhl, Leiter Stabstelle Methodik und Internationales, Amt für Statistik sowie die beiden Head of HR Caroline Wiesinger, Neutrik AG und Daniel Maltaric, Swiss Life AG. Die Podiumsteilnehmenden hielten ihre Standpunkte zum Thema Vereinbarkeit in einer spannenden Runde fest.
Die Neutrik AG hat in der Vergangenheit ihre Löhne auf den Prüfstand gestellt. Das Ziel sei gemäss Caroline Wiesinger gewesen, den Ist-Zustand zu eruieren und schwarze Flecken, die jedes Unternehmen habe, ausfindig zu machen. Die dabei investierte Zeit habe sich bereits ausgezahlt, da für die Mitarbeitenden Transparenz geschaffen werden konnte. Sie ist der Meinung, dass heutzutage Teilzeit für alle, eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Vorgesetzte sollen nicht nach Gründen suchen, weshalb dies nicht möglich ist. Stattdessen solle nach Wegen gesucht werden, dies allen Mitarbeitenden zu ermöglichen.
Für Prof. Sander liegt das Hauptproblem in den hartnäckigen Rollenbildern in unseren Köpfen. Männer wählen ihren Beruf danach, ob sie damit eine Familie ernähren können. Frauen hingegen bevorzugen Berufe bei denen sie in erster Linie Familie und Beruf unter einen Hut bringen können. Diese stereotypische Berufswahl müsse aufgebrochen werden und Frauen wie Männer sollten sich stattdessen Fragen, was sie am besten können, was ihre Leidenschaft ist und welche Berufe zukunftsfähig sind.Dies führe auch zu stereotypischen Berufswahl.
Regula Bühlmann traf den Nagel auf den Kopf in dem sie die rhetorische Frage in die Runde warf, wer der Arbeit den Wert gibt. Warum verdient ein Banker ein vielfaches einer Kita-Betreuerin? Sie wünscht sich auch eine generelle Diskussion über die wöchentlichen Arbeitszeiten und möchte diese senken um mehr Zeit für Familie, Angehörige und Freunde zu haben.
Für Daniel Maltaric fehle oft das Vertrauen der Vorgesetzten in die Mitarbeitenden. Wichtig sei, dass sich diese bewusst sind, dass sie mit Menschen zusammenarbeiten und ihre Augen für deren Bedürfnisse offen halten. Er nimmt aber auch die Arbeitnehmenden in die Pflicht. Diese sollen ihre Wünsche betreffend Vereinbarkeit einfordern und familienfreundliche Arbeitgeber auswählen.
Um etwas Lohntransparenz zu schaffen, hat das Amt für Statistik einen Lohnrechner für Liechtenstein geschaffen. Hier gelangen Sie zum Lohnrechner.
Die zahlreichen Gäste setzten die Diskussionen beim vom internationale Frauencafe offerierten Apéro fort. Das Fazit des Abends war, um Lohngleichheit herzustellen muss über den Lohn gesprochen werden!