Aktuelles
12.12.2019
Ergebnisse Lohnverhandlungen für 2020
Aufgrund der anhaltend guten Wirtschaftslage in Liechtenstein, aber eher verhaltenen Prognosen, forderte der LANV Lohnerhöhungen bis 2 Prozent. In diesem Jahr wurden mit 14 Sektionen harte aber faire Verhandlungen geführt. Die Ergebnisse sind für die Arbeitnehmenden insgesamt zufriedenstellend ausgefallen.
Die nominellen Lohnerhöhungen liegen zwischen 0.5 und 1.8 Prozent, womit abzüglich Teuerung einige Reallohnerhöhungen erreicht werden konnten. Mit fünf Branchen konnten wir uns auf generelle Erhöhungen einigen. Nicht ganz zufriedenstellend sind die häufigen Abschlüsse mit 0.5 Prozent individuell. Nach unseren Erfahrungen profitieren zu wenige Arbeitnehmende von individuellen Erhöhungen. Erfreulicherweise hat unsere Kampagne für höhere Mindestlöhne an den Verhandlungen Wirkung gezeigt. So konnten wir in 10 der 14 Verhandlungsrunden die Mindestlöhne teilweise signifikant erhöhen. Positives Ausrufezeichen der Baumeister, Innendekorateure und Gebäudereinigung Sowohl bei den Baumeistern als auch bei den Innendekorateuren konnten wir nebst Erhöhungen der Mindestlöhne auch eine generelle Lohnerhöhung von CHF 50.-- erzielen. Dort profitieren nächstes Jahr also alle Arbeitnehmenden von einem höheren Lohn. Nachdem wir bei den Gebäudereinigern die Mindestlöhne bereits an der letzten Lohnrunde deutlich erhöhen konnten, erreichten wir auch in diesem Jahr wieder Verbesserungen. Für Arbeitnehmende, die zum Mindestlohn eingestellt werden, bedeutet auch dies eine nominelle Lohnerhöhung. Affront gegen Arbeitnehmende in der Gastronomie Nach neun Jahren Stillstand in Sachen Lohnerhöhungen konnten wir uns mit der Sektion Gastronomie unter Berücksichtigung der schwierigen Situation in der Branche endlich wieder auf ein erfreuliches Ergebnis einigen. Eine Mehrheit der Jahresversammlung, die dem Ergebnis noch zustimmen musste, verwarf jedoch wie bereits 2017 sämtliche Verhandlungsergebnisse. Begründet wurden die zehn aufeinanderfolgenden Nulllohnrunden damit, „… dass sie nicht mehr gewillt sind, weiterhin Lohnforderungen zu erfüllen, wenn sich nicht alle Gastronomiebetriebe im Land daran halten müssen.“ Kurz zur Erklärung: Die Mehrheit des zweiten Gastro-Verbandes, der Liechtensteinische Hotel- und Gastronomieverband, blockiert seit Jahren alle Anstrengungen für einen gemeinsamen allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertrag. Somit müssen sich deren Mitglieder sowie jene Betriebe, die keinem der beiden Verbände angehören, nicht an den Gesamtarbeitsvertrag zwischen dem LANV und der Sektion Gastronomie der Wirtschaftskammer halten. Damit ist die Gastro-Branche wie keine andere dem Lohn- und Sozialdumping ausgesetzt. 4 Prozent Feiertagszuschlag für Stundenlöhner Auch die restlichen Branchen sind unseren Argumenten für eine Korrektur des Feiertagzuschlags für Stundenlöhner gefolgt. So konnten wir diesen entsprechend der 10 Feiertage, die in Liechtenstein durchschnittlich auf einen Wochentag fallen, auf 4 Prozent erhöhen. Vaterschaftsurlaub Gar kein Gehör fanden unsere Argumente für eine Erhöhung des Vaterschaftsurlaubs. Die Sektionen der WKL haben sich abgesprochen, zuerst die Umsetzung der neuen EU-Richtlinie für einen zehntägigen gesetzlichen Vaterschaftsurlaubs abzuwarten.
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