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Elternzeit - enttäuschender Regierungsvorschlag
Wie die Familienumfrage aus dem Jahr 2018 gezeigt hat, ist die Erleichterung der Inanspruchnahme des Elternurlaubs im ersten Jahr ein grosses Anliegen der Bevölkerung.
Für die Arbeitgeberverbände kommt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, auch mit Blick auf die Standortattraktivität, eine grosse Bedeutung zu. Der grosse Wettbewerbsvorteil des Wirtschaftsstandortes Liechtenstein, sprich vergleichsweise niedrige Lohnnebenkosten bei gleichzeitig hohen Löhnen, soll aber beibehalten werden.
Die Regierung schreibt: ihr ist und bleibt die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Anliegen – sowohl aus gesellschaftlicher als auch wirtschaftlicher Perspektive und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dabei nicht nur ein klares gesellschaftspolitisches Bedürfnis, sondern auch eine wirtschaftspolitische Notwendigkeit.
Dennoch schlägt die Regierung vor, pro Elternteil zwei Monate mit nur 50 Prozent des Lohnes, maximal aber mit CHF 2380.--, zu vergüten.
Der Vorschlag des LANV belief sich auf 80 Prozent und einer Deckelung bei CHF 6'852.--.
Offensichtlich soll erneut eine familienfreundliche Richtlinie so arbeitgeberfreundlich wie nur möglich umgesetzt werden.
Wir konnten den 130-seitigen Vernehmlassungsbericht erst überfliegen, können aber jetzt schon sagen, dass wir sehr enttäuscht sind vom Vorschlag der Regierung. Im Kampf um Arbeitskräfte und insbesondere zum Wohl der Familien sollte Liechtenstein die EU-Richtlinie zwingend familienfreundlicher umsetzen.