Aktuell

Montag, 20.März 2023
STOPP! Keine sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Die Broschüre "STOPP! Keine sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz" vom Fachbereich für Chancengleichheit des Amtes für Soziale Dienste, informiert Sie über die rechtlichen Bestimmungen bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Sie will das Bewusstsein für übergriffiges Verhalten schärfen und präventiv wirken.
Donnerstag, 15.Dezember 2022
LANVinfo
In der neuesten Ausgabe berichten wir über die EU-Mindestlohnrichtlinie sowie über die fehlende gesetzliche Regelung bezüglich bezahlter Stillzeit. Der Ratgeber befasst sich mit dem Thema missbräuchliche Alterskündigung.
 

Hier lesen Sie unser Mittei­lungs­blatt.

Freitag, 19.August 2022
LANVinfo
Die neueste Ausgabe LANVinfo ist online. Themen sind u.a. die bezahlte Elternzeit, unsere Maifeier und Mitgliederversammlung. Der Ratgeber befasst sich mit dem "Dauerbrenner" Arbeitszeugnis. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre.
Freitag, 01.Juli 2022
Frauenerwerbstätigikeit
Die Frauenerwerbsquote ist in Liechtenstein deutlich tiefer als in der Schweiz. Gleichzeitig klagen die Unternehmen über Fachkräftemangel, und der Grenzgängeranteil steigt von Jahr zu Jahr an. Die Stiftung Zukunft.li ging der Frage nach, ob es objektive Gründe für das stärkere Fernbleiben der Frauen vom Arbeitsmarkt gibt und welche volkswirtschaftlichen Konsequenzen daraus resultieren.

 

Vorteile einer höheren Erwerbs­quote

Viele Unter­nehmen und Bran­chen sind mit einem Fach­kräf­te­mangel konfron­tiert. Aus volks­wirt­schaft­li­cher Sicht wäre es daher sinn­voll, das inlän­di­sche Arbeits­kräf­te­po­ten­zial besser auszu­schöpfen. Denn eine höhere Erwerbs­quote bei glei­cher Gesamt­be­schäf­ti­gung führt zu einem höheren Brut­to­na­tio­nal­ein­kommen (BNE), welches als Mass für den inlän­di­schen Wohl­stand gilt. Damit steigt auch das Steu­er­sub­strat an. Ein weiterer Aspekt ist der gerin­gere Arbeits­weg­ver­kehr, wenn Arbeits­plätze durch inlän­di­sche Arbeits­kräfte anstelle von Zupend­le­rinnen und Zupend­lern besetzt werden. Und schliess­lich werden die Bildungs­in­ves­ti­tionen der öffent­li­chen Hand besser genutzt und unter­stützen so die wirt­schaft­liche Entwick­lung. Spätes­tens wenn die gebur­ten­starken 1960er-Jahr­gänge in Pension gehen, wird sich das Arbeits­kräf­te­an­gebot weiter redu­zieren. Eine höhere Erwerbs­be­tei­li­gung – insbe­son­dere auch der Frauen – könnte helfen, diese Heraus­for­de­rung für die Wirt­schaft zumin­dest etwas abschwä­chen.

 

Vergleich mit der Schweiz
Direkter Vergleich mit der Schweiz über­rascht. Aufgrund der starken Ähnlich­keiten würde man vermuten, dass sich die Erwerbs­be­tei­li­gungs­quoten in Liech­ten­stein und der Schweiz nicht wesent­lich unter­scheiden. Sie tun es aber doch. Ende 2019 waren in Liech­ten­stein 76 Prozent der 20- bis 64-Jährigen erwerbs­tätig, während die Quote in der Schweiz bei deut­lich höheren 83 Prozent lag. Beson­ders auffällig ist der Unter­schied bei den Frauen. 69 Prozent der Liech­ten­stei­ne­rinnen gingen 2019 einer Erwerbs­tä­tig­keit nach, in der Schweiz hingegen lag der Wert zehn Prozent­punkte höher. Die unter­schied­li­chen Erwerbs­ver­läufe zwischen den Geschlech­tern zeigen sich in Liech­ten­stein ab Alter 30, dies auch unab­hängig vom Ausbil­dungs­ni­veau. Während die Erwerbs­tä­tig­keit der Männer auch dann noch ansteigt, knickt die Verlaufs­kurve bei den Frauen ab und bleibt bis zum Pensi­ons­alter deut­lich unter derje­nigen der Männer. Frauen steigen entweder aus dem Erwerbs­leben aus oder redu­zieren ihr Pensum. Zukunft.li hat eine Poten­zi­al­schät­zung ange­stellt, nach der rund 600 bis 700 Voll­zeit­stellen in Liech­ten­stein besetzt werden könnten, wenn die Frauen in Liech­ten­stein im glei­chen Ausmass erwerbs­tätig wären wie jene in der Schweiz. Betreu­ungs­wunsch domi­niert Fremd­be­treu­ungs­kosten und zusätz­liche Steu­er­be­las­tung redu­zieren den ökono­mi­schen Anreiz für Erwerbs­tä­tig­keit. Dieser Aspekt dürfte in Liech­ten­stein aller­dings eine unter­ge­ord­nete Rolle spielen. Stärker wiegt der Wunsch, die Kinder möglichst selbst betreuen zu können. Aus libe­raler Perspek­tive muss es auch eine indi­vi­du­elle Entschei­dung bleiben, wie sich Eltern in Bezug auf Arbeit und Kinder­be­treuung orga­ni­sieren.

 

Haus­auf­gaben der Politik
Es ist Aufgabe einer zukunfts­ge­rich­teten Fami­li­en­po­litik, erkannte Hinder­nisse für die Frau­en­er­werbs­be­tei­li­gung aus dem Weg zu räumen und für opti­male Voraus­set­zungen von Frauen und Männern auf dem Arbeits­markt zu sorgen. Die Politik wird sich in dieser Legis­latur mit der Umset­zung der Work-Life-Balance-Richt­linie der EU ausein­an­der­setzen, die Liech­ten­stein als EWR-Mitglied umzu­setzen hat. Den posi­tiven Aspekten von ausge­wo­genen Arbeits­markt­chancen der Geschlechter stehen poten­ziell zu starke Arbeits­markt­ein­griffe gegen­über. Die Politik ist gefor­dert, das Optimum zu finden, bei dem möglichst hoher volks­wirt­schaft­li­cher Nutzen resul­tiert.

Hier lesen Sie den Impuls Frau­en­er­werbs­tä­tig­keit der Stif­tung Zukunft.li
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Stellungnahmen

Mittwoch, 08.März 2023
Stellungnahme zur EU-Richtlinie 2019/1158 zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Endlich werden in Liechtenstein dank den europäischen Gewerkschaften die bezahlte Elternzeit, der bezahlte Vaterschaftsurlaub sowie weitere Verbesserungen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingeführt. Die EU-Richtlinie muss in Liechtenstein bis spätestens August 2024 in die Gesetzgebung implementiert werden. In unserer Stellungnahme gehen wir auf die verschiedenen Punkte des Vernehmlassungsberichts der Regierung ein.
 

Hier lesen Sie unsere Stellungnahme.

 

Bild@Pixelio

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Pressemitteilungen

Montag, 20.Februar 2023
"Lohngleichheitstag" in kleinen Schritten in die richtige Richtung
Der «Tag der Lohn­gleich­heit» soll auf Lohn­un­ter­schiede von Frauen und Männern aufmerksam machen. Dieses Jahr ist der Lohngleichheitstag drei Tage früher als im Vorjahr, da sich die Lohnschere zum Glück etwas verringert hat, auch wenn nur minimal.

 

Hier lesen Sie den Zeitungs­be­richt vom 20.02.2023

Hier lesen Sie den Zeitungs­be­richt vom 18.02.2023

 

Hier hören Sie den 1. Teil des Radio­bei­trages vom 20.02.2023

Hier hören Sie den 2. Teil des Radio­bei­trages vom 20.02.2023

Hier hören Sie den 3. Teil des Radio­bei­trages vom 20.02.2023

Hier hören Sie den 1. Teil des Radio­bei­trages vom 20.02.2023

 

Freitag, 17.Februar 2023
Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit
Der «Tag der Lohngleichheit» soll auf Lohnunterschiede von Frauen und Männern aufmerksam machen. Auch heute verdienen Frauen bei gleicher Qualifikation und Berufserfahrung oftmals weniger als ihre männlichen Kollegen in der gleichen Position.

Hier geht es zum Artikel

Mittwoch, 01.Februar 2023
Bezahlte Elternzeit
Der Vorschlag der Regierung zur bezahlten Elternzeit liegt auf dem Tisch. Viele NGOs sind damit aber nicht zufrieden, sie wollen sich für eine bessere Lösung einsetzen. Im Interview mit dem Volksblatt erklärt Martina Haas die Hintergründe.
Freitag, 16.Dezember 2022
Zufriedenstellende Lohnrunde
Hohe Inflation, Arbeitskräftemangel, fehlendes und teures Material, ungewisse Zukunft. Dies waren die Parameter für unsere diesjährigen Lohnverhandlungen im liechtensteinischen Gewerbe.

 

Die enormen Preis­an­stiege treffen ärmere Haus­halte viel stärker, da sie gemessen am Gesamt­ein­kommen einen viel grös­seren Anteil des verfüg­baren Einkom­mens für Wohnen, Energie, Verkehr und Nahrungs­mittel ausgeben müssen. Die gegen­wär­tigen Preis­ex­plo­sionen stei­gern die Ungleich­heit, eine Entwick­lung, die das zukünf­tige Wirt­schafts­wachstum und den sozialen Frieden gefährden kann.

 

Überall fehlen Arbeits­kräfte
Die Verhand­lungs­po­si­tion der Arbeit­neh­menden hat sich aufgrund des akuten Arbeits­kräf­te­man­gels verbes­sert. Die Schat­ten­seite ist jedoch die grös­sere Arbeits­be­las­tung infolge des Perso­nal­man­gels. Um die Kauf­kraft­ver­luste und Zusatz­be­las­tungen zu entschä­digen und den sozialen Frieden zu wahren, forderten wir signi­fi­kante Lohn­er­hö­hungen.

 

Lohn­er­hö­hungen
In sämt­li­chen Bran­chen forderten wir einen gene­rellen Teue­rungs­aus­gleich plus zusätz­liche bran­chen­spe­zi­fi­sche Real­lohn­er­hö­hungen. Beson­deres Augen­merk wurde auf die tiefen Einkommen und auf die Erhö­hung der Mindest­löhne gelegt, eine Unver­zicht­bar­keit in Zeiten hoher Infla­tion und Arbeits­kräf­te­man­gels.

 

Fazit
In 14 der 17 Bran­chen konnten wir uns auf gene­relle Lohn­er­hö­hungen einigen. In den anderen drei Bran­chen werden zumin­dest die Lohn­summen bis zu drei Prozent erhöht und indi­vi­duell verteilt. In zwölf Bran­chen konnten wir die Mindest­löhne zwischen drei und zehn Prozent erhöhen. In zwei Bran­chen werden die Wochen­ar­beits­zeiten bei glei­chem Lohn redu­ziert. In weiteren zwei Bran­chen können sich Arbeit­neh­mende ab 50 über fünf Wochen Ferien freuen.

 

Dem Gewerbe ist bewusst, dass attrak­tive Arbeits­be­din­gungen nötig sind, um im Kampf um gute Arbeits­kräfte nicht das Nach­sehen zu haben. Wir hoffen, dass dieses Verständnis dauer­haft anhält. In Anbe­tracht der unsi­cheren welt­po­li­ti­schen Situa­tion sind die Ergeb­nisse insge­samt zufrie­den­stel­lend. Insbe­son­dere bei den tieferen Löhnen können die Lohn­ein­bussen infolge der Infla­tion mehr als wett­ge­macht werden.

 

Hier sehen Sie die detail­lierten Ergeb­nisse im Über­blick.

 

Bild@​Fritz J.​Bicker/iStock

Donnerstag, 15.Dezember 2022
Elternzeit - enttäuschender Regierungsvorschlag
Endlich präsentierte die Regierung ihren Vorschlag für die Einführung einer bezahlten Elternzeit:

 

Wie die Fami­li­en­um­frage aus dem Jahr 2018 gezeigt hat, ist die Erleich­te­rung der Inan­spruch­nahme des Eltern­ur­laubs im ersten Jahr ein grosses Anliegen der Bevöl­ke­rung.

 

Für die Arbeit­ge­ber­ver­bände kommt der Verein­bar­keit von Familie und Beruf, auch mit Blick auf die Stand­ort­at­trak­ti­vität, eine grosse Bedeu­tung zu. Der grosse Wett­be­werbs­vor­teil des Wirt­schafts­stand­ortes Liech­ten­stein, sprich vergleichs­weise nied­rige Lohn­ne­ben­kosten bei gleich­zeitig hohen Löhnen, soll aber beibe­halten werden.

 

Die Regie­rung schreibt: ihr ist und bleibt die Förde­rung der Verein­bar­keit von Familie und Beruf ein wich­tiges Anliegen – sowohl aus gesell­schaft­li­cher als auch wirt­schaft­li­cher Perspek­tive und die Verein­bar­keit von Familie und Beruf ist dabei nicht nur ein klares gesell­schafts­po­li­ti­sches Bedürfnis, sondern auch eine wirt­schafts­po­li­ti­sche Notwen­dig­keit.

 

Dennoch schlägt die Regie­rung vor, pro Eltern­teil zwei Monate mit nur 50 Prozent des Lohnes, maximal aber mit CHF 2380.--, zu vergüten.

 

Der Vorschlag des LANV belief sich auf 80 Prozent und einer Decke­lung bei CHF 6'852.--.

 

Offen­sicht­lich soll erneut eine fami­li­en­freund­liche Richt­linie so arbeit­ge­ber­freund­lich wie nur möglich umge­setzt werden.

Offen­sicht­lich soll erneut eine fami­li­en­freund­liche Richt­linie so arbeit­ge­ber­freund­lich wie nur möglich umge­setzt werden.

Wir konnten den 130-seitigen Vernehm­las­sungs­be­richt erst über­fliegen, können aber jetzt schon sagen, dass wir sehr enttäuscht sind vom Vorschlag der Regie­rung. Im Kampf um Arbeits­kräfte und insbe­son­dere zum Wohl der Fami­lien sollte Liech­ten­stein die EU-Richt­linie zwin­gend fami­li­en­freund­li­cher umsetzen.

 

Wir werden uns in den kommenden Monaten weiterhin für eine fami­li­en­freund­liche Lösung einsetzen, die das Kindes­wohl in den Vorder­grund stellt.
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